Erdbeschreibung.
Erster Unterricht»
Kapitel l°
Äzon der Gestalt der Erde und der Esntheilunk
der Erdkugel.
auf ihrer Oberfläche) und an zwo einander gegenüber
stehenden Seiten etwas zusammengedrückt , wie eine
Pomeranze.
2) Wollte matt die Erde umreisen; so müßte mach
'ohne Umwege zu machen, schon allein 5400 Meilen
zurücklegen , also böhnahe z Jahre reisen, wenn man
auf jeden Tag etwa 5 Meilen rechnet - welches einen
Begriff von der Grösse unsers Erdkörpers giebt. Ge?
denkt man sich die Erdflache in solche Stücke abgetheitt,
die eine Meile lang und breit waren; so würde die
ganze Oberfläche det Erde 9millionen 288 tausend
solcher Meilen ins Gevierte, oder Quadratmeilen in
sich fassen/
3) Die Erde dreht sich alle 24 Stünden einmal
um sich selbst herum) wie ein Rad um seine Axe. Ge-
denkt mütt sich da, wo die Erde auf behden Seiten am
stärksten zusammengedrückt ist, gleichsam eine Stange
durch den Mittelpunkt der Erde gesteckt, um welche
sich die Erde drehen könnte, so hak man eine sinnliche
Vorstellung der sogenannten Erdaxe.
4) Die beyden Stellen auf der Oberfläche der
Erdkugel f durch weiche man sich jene Axe gedenkt,
Ä heißt
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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3
Nord - und Südpol wieder in der Mitte sind nun die«
jenigen Erdgegenden, da Kalte und Hitze am gemaßig«
sien sind. In solchen gemäßigten Gegenden wohnen
wir in unserm deutschen Vaterland, und haben daher
Gott sehr zu danken, daß wir weder von Hitze noch
Kalte zu sehr geplagt werden.
Rap. Ii.
Von dem vesren Lande und den grossem Meeren
auf der Erde.
r) Am Anfang war die ganze Erde mit einer gros-
sen Liefen See umgeben (i Mose r, 2 rc.) und noch
setzt ist der größte Theil der Erde, mit tiefen Wasser-
seen bedeckt. Denn , wenn man die ganze Oberfläche
Ler Erdkugel in drey Lheile eintheilt: so sind zween
Lheile davon Wasser und ein Theil Land.
2) Das veste Land auf der Erde machet -die vier
grossen Erdtheile aus-:
a) Europa ist der Erdtheil, den wir bewohnen.
h) Bon Europa gegen Morgen zu lieget der grössere
Erdtheil Asien.
-c) Don Europa gegen Mittag zu liegt Afrika,-da-
rinnen dre heissesten Gegenden unter diesen drey Erd-
theilen sind.
ä) Diesen drey Erdtheilen gegenüber liegt auf der Er-
lüget Amerika oben von Mitternacht länglich l ge-
gen Mittag herunter.
e) Nun sind aber gegen Mittag auch auf dem andern
Therl der Erdkugel , zwischen Amerika und Asia viele
grosse und kleine Inseln in unfern Zeiten entdeckt
As wor-
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Bon_Europa Asien Europa Afrika Amerika Amerika
5j2
5) Fliehe die Lüste der Jugend, bringe einen Ver-
stand voll guter Kenntnisse, ein reines Herz voll Liebe
zu Gott und wahrer Menschenliebe, einen unbefleckten
und gesunden Leib mit in dein Vaterland zurück: so
wird dir Gott, so es sein Wille ist, eine gute Ver-
sorgung, eine glückliche Ebe^ wohlgerathene und geseg-
nete Kinder geben, und stirbst du, ohne diese Wobl-
thaten auf Erden zu geniesten: so wird dein Lohn desto
grösser seyn, in jener bessern Welt.
Für die christlichen Dienstboten sind in dem
Gebet- und Communionbuch, das den Titel führt:
Ueber das thatige Christenthum, und in der
Bibelanstalt um i gr. 6 vf. oder 6 kr. rheinl. zu haben
ist, Seite 107. mehrere Erinnerungen mit einigen Ge-
beten eingerückt.
Anhang zur Oekonomie
Vom Weinbau.
I, Von der Lage des Weinbergs und dem
Boden.
1) Die Gegenden, die eine vorzügliche Warme
haben, sind zum Weinbau die besten. In den Gegen-
den, die über den Z2sten Grad der Breite liegen, scha-
den die spaten Frühlings - und baldigen Herbstfröste den
Weinstöcken. Sehr hohe Berge sind, auch in mittägi-
gen Gegenden, wegen der Kalte und scharfen Winden
zum Weinbau nicht tauglich.
2) Der Fuß (untere Theil) der Berge, wann solche
ganz gegen Mittag (Süden) oder Süd - Süd,Ost,
oder
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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heißt man die Erdpole, und zwar denjenigen Pol/
der unfern Gegenden am nächsten liegt, den Nord-
pol, den gegenüber stehenden auf der andern Seite'
über/ den S ü d p o l.
~ Diejenigen Gegenden auf dererdsiache, welche;
Don jenen Polen überall gleich weit abstehen, liegen 1
unter der sogenannten Linie, (oder unter dem Erd--
äquator). Man kann sich hierunter einen grossen Cirkul l
rrugs um die Kugel, überall in gleichem Abstande von ;
Heyden Polen gedenken, wodurch die ganze Erdflache;
in zwo Hälften, in die nördliche, worin der Nord- *
pol liegt, und in dre südliche, worin sich der Südpol l
befindet, zerfallen würde.
6) Unter dieser L i n i e ist es auf der Erde am her-'
festen, weil daselbst die Sonnenstrahlen im Sommer:
sehr gerade aussallen und die Sonne so hoch zu stehen r
kommt, daß es zu Mittage gar keine Schatten giebt. ,
Je weiter man von dieser Linie aus nach den beyden j
Erdpolen zureiset, desto gemasigter und kalter wird es, \
weil die Sonnenstrahlen immer schiefer einfallen.
7) Im kalten Erdstriche sind im Wirrter die Tage?
rrur etliche Stunden lang; dagegen aber im Sommer :
auch wieder die Nachte verhaltmßwasig kurz. Unter:
den Polen selbst ist es innerhalb eines Jahres nur ein-«
mal Tag und Nacht, und beyde dauern ein halbes Jahr;;
unter der Linie hingegen sind das ganze Jahr hindurch^
Tag und Nacht einander gleich, wie bey uns im Früh? ^
ling und Herbste.
- 8) Die Lander, welche in kalten Erdstrichen nach^
den Polen zu liegen, sind fast den größten Therl desh
Jahres mit Eis und Schnee bedeckt; wahrend daß |
die Einwoner der Erdstriche gegen den Aequator
für Hitze oft verschmachten. Zwischen diesem und dem i
Nord-.
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3oo
ihf-it
— v\
a) Suche für sie einen trocknen Ort aus, der
an der Sonne liegt.
b) Dünge ihn; jeder Viehdung ist gut für sie;
der strohreiche ist aber der beste.
c) Wahle zum Legen die Erdbirnen mittlerer
Grösse.
ä) Lege sie eine Spanne tief ein, und zwar Li-
nienweife, jede Linie von der andern eine Elle entfernt.
e) Aufgewachsen behacke sie, und ziehe die Erde
zu dem Kraut der Erdbirnen zu einem Haufen; nach
einiger Zeit wiederhole dieß tiefer.
f) Das Kraut schneide nicht eher als um Mi-
chaelis ab, damit die Kartoffeln im Wachsthum nicht
gesiöhrt werden.
g) Wechsle mit dem Kartoffelfelde fleißig ab.
h) Will man sie aus dem Saamen ziehen, so
schneidet man im Herbst die Beeren, die an dem Kar-
toffelkraut befindlich sind, ab, zerquetscht sie, schüt-
tet Wasser darüber, und spühlt den Saamen ab, laßt
ihn trocknen und säet ihn so in ein zubereitetes
Beet.
j) Baue nie gute und schlechte Erdbirnen neben
einander oder unter einander, sondern jede Art ent-
fernt von der andern, besonders
k) Hebe deine Erdbirnen, jede Art abgesondert,
in einem Keller, oder sonst einem temperirten Ort
auf, damit der Saame nicht untereinander komme.
Ii.
Ein anderer unumgänglich nothwendiger Theil
der Landwirthschaft ist die Wiese. Man unterscheidet
natürliche und künstliche Wiesen. Eine natür,
liche
r
fläche in solche Stücke abgetheilt, die eine Mei-
le lang und breit (eine Ouadratmeile) waren: so
würde die ganze Oberfläche der Erde 9 Millio-
nen 281 tausend 916 solcher Meilen ins Gevier-
te, oder Ouadratmeilen, in sich fassen.
3) Die Erde dreht sich alle 24 Stunden ein-
mal um sich selbst herum, wie ein Rad um sei-
ne Are. Denkt man sich da, wo die Erde auf
beyden Seiten am stärksten zusammengedrückt ist,
gleichsam eine Stange durch den Mittelpunkt
der Erde gesteckt, um welche sich die Erde dre-
hen könnte: so hat man eine sinnliche Vorstellung
der sogenannten Erdare.
4) Die beyden Stellen auf der Oberfläche
der Erdkugel, durch welche man sich jene Are
denkt, heißt man die Erdpole, und zwar den-
jenigen Pol, der unsern Gegenden am nächsten
liegt, den Nordpol; den gegenüberstehenden
auf der andern Seite aber den Südpol.
5) Diejenigen Gegenden auf der Erdfläche,
welche von jenen Polen überall gleichweit abste-
hen, liegen unter der sogenannten Linie, (oder
unter dem Erdäquator). Man kann sich hierun-
ter einen großen Cirkel rings um die Kugel,
überall in gleicher Entfernung von beyden Po-
len, denken, wodurch die ganze Erdfläche in zwei
Hälften, in die nördliche, worin der Nordpol
legt, und in die südliche, worin sich der Süd-
pol befindet, zerfallt. Denkt man sich die Er-
de vom Nordpol gegen den Südpol in zwey
Halsten getheilt, so entsteht die östliche und
westliche Halbkugel.
6) Unter dieser Linie ist es auf der Erde
am
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
r
am heißesten, weil daselbst die Sonnenstrahlen
das ganze Jahr hindurch, im Gommer sehr ge-
rade, auffallen, und die Sonne so hoch zu stehen
kommt, daß es zu Mittag gar keinen Schatten
giebt. 2^ weiter man von dieser Linie aus nach
den beyden Erdpolen zu reiset, desto gemäßig-
ter und nach und nach kälter wird es, weil die
Sonnenstrahlen immer schiefer fallen.
7) 2« den beyden kalten Erdstrichen, sowohlge-
gen den Nord- als Südpol zu, sind im Winter die
Tage nur etliche Stunden lang; dagegen aber im
Sommer auch wieder die Nächte verhältnismäßig
kurz. Unter den Polen selbst ist es innerhalb
eines 2ahres nur einmal Tag und Nacht, und
beyde dauern ein halbes 2ahr; unter der Linie
hingegen sind das ganze 2«hr hindurch Tag und
Nacht mehr oder weniger einander gleich, wie
bey uns im Frühling und Herbste.
8) Die Länder, welche in kalten Erdstrichen
oder Zonen nach den Polen zu liegen, sind fast
den größten Theil des 2ahres mit Eis und Schnee
bedeckt; während daß die Einwohner der Erdstri-
che gegen den Aequator zu, vor Hitze oft ver-
schmachten möchten. Zwischen diesem heißen Erd-
striche und den beyden kalten am Nord - und Süd-
pole, sind nun diejenigen Crdgegenden, wo Kälte
und Hitze am gemäßigstsn sind. 2« einer solchen
gemäßigten Gegend oder Himmelsstrich
wohnen wir in unserm deutschen Vaterlande, und
haben daher Gott sehr zu danken, daß wir weder
von Hitze noch Kälte zu sehr geplagt werden.
A 2, Zwei«
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]